Traumata: Ein Berufsrisiko der Gesundheitsbranche

Der Personalmangel an Pflegenden ist allseits bekannt, das tatsächliche Ausmaß jedoch erschreckend: Laut einer aktuellen Studie der Universität Bremen fehlen in Deutschland 100.000 Pflegende, um eine bedarfsgerechte stationäre Pflege sicherzustellen. Doch auch andere Schwachstellen gilt es in der Pflege zu beheben: So etwa das Thema Anerkennung, das beim diesjährigen Bremer Pflegekongress im Mittelpunkt steht. Gemeinsam mit dem DEWU Deutschen Wundkongress findet die Fachveranstaltung von Mittwoch bis Freitag, 6. bis 8. Mai 2020, in der MESSE BREMEN und im Congress Centrum statt.

„Pflegende tragen einen entscheidenden Teil dazu bei, dass unser Gesundheitssystem funktioniert“, sagt Kordula Grimm, Bereichsleiterin von CONGRESS BREMEN und Gastveranstaltungen. „Die Anerkennung ihrer Arbeit kommt aber bekanntlich oft zu kurz oder bleibt sogar komplett aus. Daher haben wir uns entschieden, das Thema beim Bremer Pflegekongress in den Mittelpunkt zu rücken.“

Ein anderes Thema ist die sekundäre Traumatisierung: „Es handelt sich dabei um die Übertragung traumaassoziierter Symptome vom Patienten auf helfende Personen wie Seelsorger, Psychologen und Ärzte aber auch Pflegende. Sekundäre Traumatisierungen zeigen sich zum Beispiel in Form von sich aufdrängenden Gedanken über das traumatische Ereignis, erhöhtem Erregungsniveau und Depressivität“, sagt Jacqueline Rixe, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld. „Das Risiko wird vor allem im Zusammenhang mit besonders empathischen Behandelnden diskutiert. Wissenschaftliche Ergebnisse können dies zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht bestätigen.“

Beim DEWU stehen die Schlagwörter „Akute Wunden“, „Infektionsmanagement“, „Neue Medien“, „Innovationen“ und „Versorgungsstrukturen“ im Fokus. Grundsätzlich geht es bei allen auch um das richtige Wundmanagement, bei dem es nicht nur auf die Behandlung mit Verbandsmaterialien ankommt, sondern neben vielen weiteren Faktoren auch auf die Ernährung. „Für den Aufbau von neuem Gewebe benötigt der Körper Eiweiße und Vitamine, die zum Beispiel Milchprodukte, rotes Fleisch und Obst liefern“, sagt Jan Forster vom Wundzentrum Bremen am Klinikum Links der Weser. In der Sitzung „Wunde? Die hab ich einfach weggegessen“ erklärt der Wundexperte gemeinsam mit zwei Ernährungsexperten, worauf es beim Heilungsprozess ankommt – so etwa auf die Behandlung von Fehl- oder Mangelernährung, die den Heilungsprozess verzögern oder sogar verhindern können.

In einer anderen Sitzung geht es währenddessen um die Auswirkung einer Wunde auf die Psyche: „Bei der Behandlung von Patienten treffen Ärzte auf unterschiedliche Vorstellungen und Wünsche“, sagt Heike Senge, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching. „Menschen wollen verstanden werden. Sie sollten den Erfahrungen, Wahrnehmungen und Gefühlen des anderen in sich selbst Raum geben. Sprechen beide die gleiche Sprache, kann sich das positiv auf die gesamte Behandlungssituation auswirken.“

Die Teilnehmer des Doppelkongresses können zwischen rund 160 Sitzungen wählen und sich an den Ständen der über 110 Aussteller informieren. Noch bis Dienstag, 31. März 2020, gibt es Tickets zum Frühbucherpreis. Das Ticket beinhaltet den Zutritt zu beiden Kongressen. Die Teilnahme am Doppelkongress ermöglicht den Erwerb von Fortbildungspunkten. Die Registrierung ist online möglich unter www.deutscher-wundkongress.de und www.bremer-pflegekongress.de.

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Janne Addiks, Tel. 04 21 / 35 05 – 3 41
E-Mail: addiks@messe-bremen.de Internet: www.messe-bremen.de

 

 

 

DEWU 2018

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